Sonntag, 19. Mai 2013

Die einzig wahre Liebe und Leberwurstgel

Gestern war mit dem Nordpfalzradmarathon Extrem unsere LEL-Generalprobe.
Nach einer vorläufigen Analyse durch Mark und mich haben wir etliche Erkenntnisse gewonnen - aber der Reihe nach.
Aufstehen um 4:00h die übliche Vorbereitungen, Mark kommt um 4:45, die Räder sind schnell auf dem Hänger verstaut und ab gehts nach Rockenhausen. Kurz vor dem Ort dann eine saublöd ausgeschilderte Umleitung so dass wir erst mit Verspätung am Start eintreffen. Norbert und Andrea rufen uns gleich zu, dass sie auf uns warten, schnell die Startunterlagen abholen, umziehen, Räder fertig machen und los.
Mit dabei sind auch noch Karl aus Quidersbach, ein ruhiger und routinierter Radler und Marcus Rinke, der im Vorjahr den gleichen Marathon von zuhause aus in Angriff nahm und auch danach wieder mit dem Rad zurück fuhr und so auf 444km kam...
Da wir alle nicht ganz unerfahren sind lassen wir es die ersten km betont ruhig angehen.
Ich hatte mir ja vorgenommen keiner schnellen Gruppe nach zu jagen oder irgendwelche Tempo- oder Sprintaktionen zu machen, was ich auch weitgehenst einhielt. Nur als mit Stefan Fries aus SLS ein sehr guter Bergfahrer, der den Ötzi unter 9 Stunden fährt, zu unser Gruppe aufschließt lasse ich mich ein paar mal mitreissen mit ihm etwas rauszufahren - was sich später dann doch leicht rächte...
Alles in allem wird aber ruhig gefahren nur ein ein "richtiges" Fahren in der Gruppe wie wir es vom gemeinsamen Wintertraining kennen ist auf diesem Kurs nicht möglich. Ständig geht es entweder rauf oder runter die Strecke hat ca. 4500hm und auf den 300km sind schätzungsweise nur 30 km flach so dass jeder mehr oder weiniger sein eigenes Tempo fährt, die Gruppe bleib aber immer irgendwie zusammen.
In Kastellaun trennen sich dann unsere Wege. Norbert, Andrea und Stefan fahren die 240er Runde, Marcus, Mark und ich hängen noch die Extremschleife dran. Obwohl ich 1990 oder 91 die Strecke schon mal gefahren bin hatte ich es nicht mehr als so schwer in Erinnerung. Nach der Kontrollstelle an der Mosel fängt das Leiden an. Lange und steile Steigungen die scheinbar nie aufhören, Trikots die nicht mehr abtrocknen, Atmung die sich nicht mehr kontrollieren lässt - es wird hart. Bis km 170 war es ja der reinste Kindergeburtstag aber jetzt ist mentale Stärke gefragt.
Die Verpflegung an den Kontrolle ist ok aber irgendwann schmeckt kein Gel oder Riegel mehr, auch Bananen wollen nicht mehr rein also muss es ein Leberwurstbrot sein, besser gleich zwei. Die scheinen mir wirklich wieder Energie zu geben und die Lebensgeister zu wecken, denn auf den folgenden km 220-250 läuft es wieder ganz gut.
Da man Leberwurstbrote schlecht in der Trikotasche mitführen kann kommt Mark auf die Idee mit Leberwurstgel...
Nach weiteren 10km könnte ich das ganze aber fast wieder rausbrechen, mein Magen will nicht mehr so recht. Spätestens hier bin ich und wohl auch Mark froh, dass wir mit Marcus einen so bärenstarken Fahrer, dessen Kraft und Ausdauer offenbar unendlich ist, dabei haben. Marcus ist ab der Mosel ca. 3/4 in Führung und wartet nach den extremen Steigungen auf uns. Ohne ihn wären wir wohl in die Dunkelheit gekommen aber so erreichen wir kurz nach 21:00h das Ziel in einem 24er Schnitt (wie ich damals einen Schnitt von 27.2 gefahren bin bleibt mir ein Rätsel, aber man wird ja auch nicht jünger...)
Unsere Erkenntnisse wie folgt:
Keine Kapriolen beim Tempo. Ruhig und gleichmäßig fahren ist das A und O.
Ohne die 6kg Gewichtsverlust in den vergangenen Wochen wäre die Strecke für mich unmöglich gewesen, nochmal 5-6kg runter dann rollt es wohl richtig gut bei mir.
Die Woche vor dem Marathon nur einmal 70km zu trainiern war goldrichtig.
Mark hat in der Woche vorher zuviel trainiert. Aber endlich hat er gemerkt, dass es auch ein kleines Blatt an seiner Kurbel hat und schaltet viel häufiger was wichtig und richtig ist.
Auch bezüglich der Materialwahl sind wir ein Stück weiter. Die passende Kleidung - auch zum wechseln, ist natürlich auch wichtig. Hier werde ich "aufrüsten" müssen.
Und am wichtigsten: Meine einzig wahre Liebe ist....mein Bett!

cu Cody

2 Kommentare:

  1. .... "Ruhig und gleichmäßig fahren ist das A und O." .... wie wahr ! :-)

    Wir hatten uns letztes Jahr für Trondheim - Oslo genau das vorgenommen, eingehalten und die Rechnung ging auf.

    Es gibt so wenig Sinn - auch wenn es geht - die ersten km (damit meine ich bis ca. km 400) schnell anzugehen. Da die Strecke frei war (d.h. man fährt durch wenige Ortschaften und muß dadurch nicht dauernd Anfahren)haben wir darauf geachtet, daß der Tacho immer so auf 25 - 27 stand.

    Und: ab km 300 wird mental gefahren :-)

    LG
    Kerstin

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  2. ja - ich freu mich auf unser "Abenteuer..." cu in O'Bexbach...lg Cody

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